Muschelläufer

gepostet von Johan am

Hatte ich schon erwähnt, dass ich der Versetzung des Muschelläufers für 10.000� nicht zustimmen werde? (Vorlage im Bürgerinformationssystem)

CDU und WAB hatten die Vorlage jetzt durch den Bauauschuss gebracht (Stormarner Tageblatt), im März wird in der Stadtverordnetenversammlung endgültig entschieden.

  • 10.000� rausgeschmissenes Geld.
  • Die Stadt verliert das Recht zu bestimmen was auf dem Rondeel passiert
  • Über „Kunst“ sollte man streiten, eine „richtige“ oder eine „falsche“ Meinung kann es per Definition nicht geben.

Die zuständigen Gremien haben damals diese Entscheidung getroffen. Ich selber finde den Muschelläufer nicht im klassischen Sinne schön, aber ich finde es schön, wie sehr er Mittelpunkt eines leidenschaftlichen Meinungsaustausches geworden ist. Er bereichert das Rondeel. Den Muschelläufer jetzt abzuschieben, weil er die falsche Farbe hat ist doch albern…

Kommentare

  1. Harald Dzubilla

    Und wo finde ich Ihren Protest über die rund 25.000 rausgeschmissenen Euro, die wir Bürger bisher (!!!) für das Kunst-Stoffmonstrum zahlen mussten…?

    Frage: Wenn die Stadt h e u t e das Recht hat zu bestimmen, was auf dem Rondeel passiert, warum bestimmt sie dann nicht…?

    Ein Misthaufen auf dem Rondeel würde das Rondeel auch bereichern und im Mittelpunkt eines leidenschaftlichen Meinungsaustausches stehen. Ihn dort nicht hinzuschieben, weil er stinkt, ist doch albern…

    Wie gut, dass bald Wahl ist!

  2. Johan

    hm, die Frage ist, wen sie wählen wollen, wenn es vor allem um diesen Punkt geht: SPD und Grüne wollen den Muschelläufer auf dem Rondeel belassen. Die WAB tritt wohl nicht wieder an. In der CDU vertrete ich mit dem Befürworten des Muschelläufers eine Minderheitenmeinung, aber ich kandidiere ja eh nicht wieder für die Stadtverordnetenversammlung. 😉

    Finden Sie, dass der Muschelläufer am Bahnhof besser steht? Da begrüßt der die Gäste (Touristen 😉 )dann ordentlich.

    Zugegeben, das Recht der Stadt ist zur Zeit auch eingeschränkt. Allerdings glaube ich kaum, dass sie mit einem anderen Kunstwerk des Künstlers auf dem Rondeel viel zufriedener wären, oder? Das Kunstwerk würde noch vor Errichtung mit duetlich mehr Kritik begleitet als der Muschelmann, oder?

    Wie auch immer: Vermutlich wird er demnächst entfernt. An meiner Auffassung hat auch die gelungene Satire-CD nichts geändert 😉

    Besten Dank für die amüsante halbe Stunde nochmal.

  3. Harald Dzubilla

    Das wird Ihre Ahrensburger Wähler aber freuen, wenn sie erfahren, dass Sie, bevor Sie aus der Bürgerschaft ausscheiden, uns etwas hinterlassen wollen, an dem unsere Urenkel sich noch ärgern werden. Und ich habe immer gedacht, die Volksvertreter vertreten das Volk und nicht die Bürgermeisterin und ihren Club.

    Wie ich gehört habe, arbeitet der Künstler jetzt schon an einer neuen Skulptur für das Rondeel. Name: Blaufrau. Und die gefertigte Person soll eine gewissen Ähnlichkeit haben mit einer Ahrensburger Bürgermeisterin.

    Wenn die WAB nicht antritt, dann werde ich mit der AMP antreten. Die bekommt auf Anhieb mehr Stimmen als Grüne und Sozis zusammen.

    * Anti Muschelläufer Partei

  4. Allmi

    Ich will nur anmerken, dass ein Misthaufen auch Kunst sein kann.

    auch denke ich nicht, dass sich noch unsere Urenkel über den ML ärgern werden. Häufig wurde besonders kontroverse Kunst später als besonders meisterhaft gelobt.
    Daher meine ich frei nach Adorno: wenn alle den ML gut fänden, wäre es keine Kunst.

  5. Harald Dzubilla

    Joseph Beuys hat ja schon gezeigt, dass jeder Dreckhaufen Kunst ist, wenn man ihn zur Kunst geklärt. Und mir persönlich ist ein Misthaufen auf dem Rondeel (kostet keine 100 Euro!) sehr viel lieber als der Muschelläufer, der die Stadt noch 100.000 Euro kosten wird – langfristig gesehen.

    Merke, Allmi: Sperre die Vögel in Käfige, irgendwann werden sie das später als märchenhaft loben!

    Was ich besonders verwerflich finde: Johan will gegen die Entfernung das Blaumannes stimmen und sich dann wenig später aus dem Staube machen vor der nächsten Wahl. Motto: Nach mir die Sintflut! Das ist für einen Politiker ein sehr schäbiges Verhalten, mit dem er seiner Fraktion einen Bärendienst erweist. Immerhin ist er so ehrlich, das hier öffentlich zu verkünden – sogar ironisch mit Smiley! Ich hoffe, dass er nun zu den Grünen wechseln wird, deren Fraktionsvorsitzende so überheblich ist, dass sie nicht mal eine Gegenstimme per CD entgegennehmen will. Den zu entsorgenden Kunststoffsondermüll auf dem Rondeel hingegen will sie behalten. Die ist wirklich grün, und zwar hinter den Ohren.

  6. Johan

    Es ist also verwerflich das ich meine eigene Meinung habe und vertrete?

    Ich hätte die Entscheidung auch gerne früher in der Stadtverordnetenversammlung gehabt.

  7. J�rg Hansen

    Entartete Kunst?
    Was Kunst ist oder nicht entscheidet in Ahrensburg Herr Dzubilla und verdient da nebenbei noch Geld mit. Hätten die Kinder entschieden wüssten wir wo der Muschelläufer stehen bliebe 🙂

    MfG Jörg Hansen

  8. Harald Dzubilla

    @ Jörg Hansen

    Schämen sollten Sie sich, ein Gerücht in die Welt zu setzen! So etwas kann man auch als Verleumdung bezeichnen, Herr Hansen!

    Und was die Kinder betrifft: Was sollen die sonst auf dem Rondeel machen? Eine Rutsche wären ihnen vermutlich lieber gewesen. Und die wäre dann vom TÜV abgenommen im Gegensatz zum Blaumann und wäre sehr viel preiswerter gewesen. Und wer haftet heute bei Verletzungen, wenn Kinder auf das Pflaster stürzen? Jörg Hansen…?

    Für das Geld, das allein die Stadt von unserem Geld aufgebracht hat, hätte man einen wunderschönen Spielplatz im Zentrum von Ahrensburg bauen können. Also hören Sie endlich auf, sich hinter kleinen Kindern zu verstecken, das ist die unanständigste Form, den Muschelläufer zu verteidigen!

  9. Allmi

    Hierzu Art. 5 Abs.3 GG

    „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“

    Ich finde auch: Was Kunst ist und was nicht darf in einer freien Gesellschaft nicht der Staat festlegen.
    Kunst will und soll auch provozieren und einen Diskurs anstoßen. Damit leistet sie auch einen unschätzbaren Beitrag in der Gesellschaft.

    Insofern ist diese Diskussion selbst Beleg dafür, dass der Muschelläufer ein „gutes“ Kunstwerk ist.

    Zu Johan s Wahlverhalten: bis zur Wahl ist er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und damit Vertreter der Ahrensburger Bürger. Er hat nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht seine eigene informierte Meinung in sein Abstimmungsverhalten umzusetzen.

  10. Harald Dzubilla

    Allmi, von welcher Kunst sprechen Sie denn eigentlich…? (Merke: Nicht alles, was aus Kunst-stoff ist, ist deshalb schon Kunst!) Und wer hat festgelegt, dass der Muschelläufer Kunst ist? Der Künstler? Die Bürgermeisterin? Oder der Leiter des Bauamtes, weil er in der Jury saß…?

    Zu Ihrer Info: Auch ich beziehe mich auf Art. 5 Abs. 3 GG.

    Und um es um 1001. Mal zu sagen: Das Kunststoffmonster soll stehen, wo er hinpasst, nur nicht auf dem Rondeel!

    Wenn ich nicht in Ahrensburg wohnen und arbeiten würde, wäre mir der Muschelläufer so egal wie die sonstigen Peinlichkeiten, die aus dem Rathaus kommen. Wo wohnt eigentlich der Stadtverordnete Johan…?

  11. Harald Dzubilla

    Genau. Und das ist doch ein wunderschöner Platz für den Blaumann! Dort würde er nicht nur seinen Ahrensburger Fans erhalten bleiben, sondern auch dem Stadtverordneten Johan. Und wer den Kunststoffmann nicht mag, der muss ja nicht den Bargenkoppelredder entlang spazieren…!

  12. Johan

    Genau. Man könnte ihn direkt vor die Stormarnschule stellen und zum Thema im Kunst(!)unterricht machen. 😉

    Die Entfernung zum Rondeel wird dadurch nicht wesentlich geringer. Mal abgesehen davon, dass der Bargenkoppelredder eine nicht unerhebliche Verbindungsstraße ist und keine Sackgasse. Von daher findet man auch hier eine Menge Durchgangsverkehr.

    Man muss übrigens auch nicht aufs Rondeel. Mal abgesehen, von den Menschen, die dort wohnen.

    Eine Frage hätte ich jetzt auch an Harald: Deiner Meinung nach soll das „Kunststoffmonster“ dort stehen, wo es hinpasst. Warum ist das im Bargenkoppelredder der Fall?

  13. Allmi

    Es ergibt sich noch eine weitere Frage: Inwiefern beziehen Sie sich, Herr Dzubilla auf Art. 5 Abs.3 GG ?

    In meinem Kunstverständnis ist es in der Tat der Künstler der festlegt, was Kunst ist und was nicht. Und eben nicht die Bürgermeisterin oder sonst irgendeine staatliche Institution. Wäre dies anders wären uns wohl viele wahrhaft großen Kunstwerke vorenthalten geblieben.

  14. Harald Dzubilla

    @ Allmi

    Ich verrate Ihnen mal ein offenes Geheimnis: Die Meinungsfreiheit gem Art. 5 Abs. 3 GG gilt für jeden Bürger – sogar für mich.

    Ansonsten: Lassen Sie sich die CD „Der Blaumann von Ahrensburg“ vorspielen, dann sehen Sie vielleicht klarer.

    Und einen Gag erlaube ich mir noch: Wenn Ihrer Meinung nach nur der Künstler festlegt, was Kunst ist oder nicht, darf dann auch nur die Klofrau festlegen, was Scheiße ist oder nicht…?

  15. Allmi

    Die Meinungsfreiheit steht aber in Art. 5 Abs.1 GG und findet ihre Schranke in den allgemeinen Gesetzen.

    Ich hindere Sie auch in keiner Weise daran Ihre Meinung zu äußern. Das tun Sie hier ja nun auch.

  16. Harald Dzubilla

    @ Allmi

    Sorry, Tippfehler in der Zahl. Und über die Grenzen der Meinungsfreiheit bin ich durchaus im Bilde. Und da es in Ahrensburg keine politische Opposition gibt, vertrete ich eben die bürgerliche Opposition. Meine Legitimation finden Sie in einem dicken Ordner, den Peppers Ursula in ihrem Büro versteckt hat.

    @ Johan

    Was den Bargkoppelredder betrifft: Das ist meines Wissens eine der wenigen Straßen in Ahrensburg, wo jemand wohnt, der den Muschelläufer auf dem Rondeel belassen will. Das ist rücksichtslos, hinterhältig und unverantwortlich. Allen Stadtverordneten, die das immer noch nicht begriffen haben, werde ich in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 17. März ein paar passende Worte sagen. Ich hoffe, mein lieber Johan, dass Sie dann aufstehen und antworten werden!

  17. Johan

    oh, ich wüsste glaube ich ein paar mehr Straßen… Föhrenstieg, Starweg, Vierbergen, Am Tiergarten, Theodor-Storm-Straße, Reeshoop, Schäferweg, Große Straße, Gustav-Delle-Straße, Hagener Allee, Dänenheide, Rosenweg, Fritz-Reuter-Straße, Bahnhofsstraße, Starweg, Jungborn, Friedrich-Hebbel-Straße…

    Das sind nur die, die mir spontan einfallen und bei denen ich mir sicher bin… (zugegeben, sind nicht alles Entscheidungsträger sondern auch viele Bürger dabei…)

    Gibt also einige Möglichkeiten den Muschelläufer zu verlegen. Ich wüsste sogar zwei Bürger, die ihn sich in den Garten stellen würden.

    Wie auch immer. Ich werde vielleicht etwas sagen. Mal schauen. Schließlich wird es vermutlich eine längere Debatte geben, wenn das Thema in der Stadtverordnetenversammlung beraten wird.
    Aber es ist nicht meine Art genannte Argumente zu wiederholen, nur weil ich auch nochmal etwas sagen will.

    Was ich übrigens neulich gehört habe: Eine Befassung in der Stadtverordnetenversammlung nicht nötig ist und das Thema deshalb nicht am Montag behandelt werden wird. Die Beschlussfassung des Bauausschusses ist ausreichend, weil der Bauausschuss die Mittel entsperren kann und kein Satzungsbeschluss erforderlich ist. Diese Argumentation ist schlüssig. Hatte mich auch ein wenig gewundert, warum in der Vorlage auch eine Beratung in der StVV vorgesehen war…

    In der aktuellen online-Fassung der Einladung steht das Thema nicht auf der Tagesordnung…

  18. Harald Dzubilla

    Ich stelle meinen Garten auch für den Blaumann zur Verfügung, zumal ja bald die Osterfeuer losgehen!

    Aber mal Scherz beiseite – bedeutet das jetzt, dass der Muschelmann nun endgültig vom Rondeel entfernt wird? Oder könnte das Spiel noch weitergehen…?

  19. Johan

    So, hab jetzt nochmal nachgesehen (Leider hab ich das Protokoll vom 20.02.2008 noch nicht vorliegen. In diesem Punkt arbeitet das Bürgerinformationssystem wirklich schlecht. Protokolle werden entweder nicht eingestellt, oder sind nicht auffindbar.)

    Theoretisch wäre die Beschlussfassung des Bauauschusses vom 20.02.2008 ausreichend gewesen. Dennoch hatte die Vorlage ursprünglich eine Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung vorgesehen. Diese ist zwischenzeitlich weggefallen.

    Das Thema wird dennoch in der Stadtverordnetenversammlung am 17.03. behandelt werden, da der Bauausschussvorsitzende Jörn Schade per Antrag vom 06.03.2008 gebeten hat das Thema (inklusive der Änderungen des Bauausschusses (die ich derzeit nicht kenne, weil ich das Protokoll noch nicht habe) auf die Tagesordnung zu nehmen.

    Es wird also wohl doch am 17.03.2008 behandelt werden. Es ist kaum davon auszugehen, dass der Bürgervorsteher und die Stadtverordnetenversammlung diesem Antrag widersprechen werden.


    Das Spiel geht also bis zum 17.03. weiter. Dann werden wir wohl endgültige Klarheit bekommen.
    Allerdings hätte das Spiel theoretisch auch schon am 20.02. abgepfiffen sein können…

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