Nachhaltigkeit vor Ort

gepostet von Johan am

Die Konferenz ist vorbei, Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Jetzt wo ich wieder über einen halbwegs benutzbaren Labtop verfüge. (Schlimm, wenn man sich seinen Rechner so einrichtet, dass er fast vollständig personalisiert ist. Wenn man dann an einem anderen Rechner sitzt, sinkt die Perfomance gleich mal um etwa 50%)

Das Basteln zu Beginn der Veranstaltung hab ich ganz ordentlich überstanden. Ich durfte ein kleines Männchen verzieren und optisch darstellen, was denn der Altenplan der Stadt Ahrensburg ist und warum der so nachhaltig ist. Künstlerisch rangierte das Werk sicherlich am unteren Ende der Skala. Gegen mitgebrachte Playmobilfiguren und Ähnliches komm‘ ich nicht an.

Dennoch gehört der Altenplan wohl zu den etwas herausstechenderen Projekten und wurde mehrfach lobend erwähnt. Andere Teilnehmer hatten Mehrgenerationenhäuser vorgestellt, andere Kinder- und Jugendforen, Holzhackschnitzelhäuser, Gewerbepools und vieles mehr.

Nach dem fertigstellen der Projekte und der Präsentation der Projekte in drei Gruppen (die 3 Gebiete der Nachhaltigkeit: ökonomisch, ökologisch, sozial) gab es leckeres Essen und gemeinsames Fußballschauen. Letzteres habe ich allerdings inzwischen ein wenig verdrängt. 😉

Am Freitag haben wir dann Themen gesammelt, die wir weiter ausarbeiten wollen. Nach einem Gespräch mit Prof. Klaus Töpfer (stellv. Vorsitzender des Rats für nachhaltige Entwicklung wechselte dann langsam die Perspektive. Es ging nichtmehr nur darum die eigenen Projekte vorzustellen und in Kleingruppen zu überlegen, wie man nachhaltige Entwicklung vor Ort gestalten kann, sondern darum zu überlegen welche Maßnahmen und Themenfelder der Rat für nachhaltige Entwicklung auf Bundesebene mal anpacken sollte.

Bei beiden Themen, der Mikro- und der Makroebene war ich in einer Gruppe, die sich mit dem Themenkomplex demographischer Wandel, Zusammenleben der Generationen beschäftigt hat. Meine Gruppe bestand lustigerweise nur aus Grünen und CDUlern. FDP, SPD und Linke hatten teilweise eher den Grundlagenstreit um Finanzen oder Wirtschaft vorgezogen. Vielleicht auch gerade deshalb war das eine spannende und extrem produktive Zusammenarbeit bei uns in der Gruppe. Neben der grundsätzlichen Fragestellung, was vor Ort für das Zusammenleben der Generationen getan werden kann (insbesondere vor dem Hintergrund das viele ältere Menschen gerne ihren Lebensabend in ihrer jetzigen Lebenssituation verbringen möchten und nicht etwa in einem Altenheim), kam ein Aspekt auf, den ich so noch nicht auf der Pfanne hatte: Was tun mit älteren eventuell nicht (gut) integrierten Mitbürgern? Für die Forderungen auf Bundesebene ging es dann um eine Anpassung des SGB II, die es ermöglichen soll flexibler auf die (Wohn-)bedürfnisse älterer Menschen reagieren zu können.

Insgesamt war das ganze eine spannende, kontaktreiche Veranstaltung. Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich mit vielen einigen CDU/JUlern deutlich geringere Schnittmengen habe, als mit anderen Parteien. Auf der anderen Seite habe ich auch gemerkt, dass es in fast allen Parteien starke liberale Strömungen gibt. Spannend waren die vielen Gemeinsamkeiten mit den Jungen Grünen. Wenn man von der Schreibweise von Bezeichnungen mit Binnen-I und Atomkraft absieht gibt es viele Überschneidungen inhaltlich und gedanklich. Schade, dass bei den „Großen“ „Alten“ ein wenig anders aussieht und das bei der Grünen Jugend der Liberale Flügel sich nicht bundesweit durchsetzen kann.

Mehr zu den Inhalten und Ergebnissen der Konferenz gibt es, wenn die Ergebnisse verfügbar sind.

[Nachtrag 19.06.2008 12:38] Gerade habe ich per Mail eine kleine Präsentation bekommen, die einen kleinen Eindruck von der Konferenz und den Ergebnissen vermittelt. Leider ist es dabei logischerweise so, dass durch das Eindampfen viele Informationen und Ideen, die es nicht in die Empfehlungen geschafft haben auf der Strecke geblieben sind und Informationen verloren gegangen sind. Aber das ist halt so. Ich hab das PDF-File mal hochgeladen.nachhaltigkeit-vor-ort-ergebnisse