Quickborn wird eine Bank

gepostet von Johan am

Quickborn geht es – finanziell gesehen – schlecht. In Erwartung steigender Steuermehreinnahmen wurde begonnen Schulen zu sanieren und andere wichtige Aufgaben zusätzlich zu finanzieren. Aufgrund der Wirtschaftskrise brechen die Einnahmen weg und die Stadt ist: – genau – Pleite.

Aber Quickborn resigniert nicht, sondern sagt:

packen wir es gemeinsam an.

So sollen die Bürger mithelfen können, wenn es um die Lösung dieser Situation geht. In einer Auftaktveranstaltung zu diesem Thema (Protokoll als PDF) haben die Bürger zu Verbesserung der Einnahmesituation als Maßnahmen vorgeschlagen:

– Schuldverschreibungen an Bürgerinnen, Bürger und an Wirtschaftsbetriebe der Stadt Quickborn vergeben (ab 10.000 �)
– Dächer für Solaranlagen verpachten
– ein intelligentes Grundstücksmanagement, um Grundstücksflächen, die zur Zeit als
Lagerflächen oder vom Bauhof genutzt werden, gewinnbringend zu veräußern
– die Nutzung von Gewerbegebieten und leerstehenden Gewerbeimmobilien nicht
durch B-Pläne oder Veränderungssperren einzuschränken

Das Thema Schuldverschreibung scheint wirklich angegangen worden zu sein. Beim Quickborner Tageblatt erschien ein Artikel mit der Überschrift „Bürger retten Stadt vor Kreditklemme„, in dem es heißt:

Weil die 20 000 Einwohner zählende Stadt Quickborn nicht mehr weiß, wie sie Schulbauten und Personal bezahlen soll, leiht sie sich neuerdings Geld bei den Bürgern und zahlt dafür drei Prozent Zinsen. „Da eine Kommune nicht pleite gehen kann, ist die Anleihe sicher und der Zinssatz im Vergleich höher, als er derzeit für ähnlich sichere Anlagen geboten wird“, wirbt Bürgermeister Thomas Köppl (CDU)

Verträge über 200.000� seien wohl schon zwischen Stadt und Bürgern zusammengekommen. Das Innenministerium prüft jetzt, ob es sich bei der Idee um eine Bank handelt.

Aber Die Erhöhung der Einnahmeseite ist nicht die einzige Partizipationsmöglichkeit. Die Bürger sind aktiv aufgefordert sich mit Sparvorschlägen einzubringen.

Eine Aktion, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

Kommentare

  1. Stecki

    Mal abgesehen von der Frage, ob die Stadt Quickborn damit gegen � 101 VI (Verbot der Errichtung von Bankunternehmen) verstößt, darf sie ja wohl kaum laufende Ausgaben wie z.B. Personal (so jedenfalls suggeriert der Artikel) durch Kredite decken�

  2. Johan

    Ich bin auch gespannt auf die Prüfung. Mal sehen, was daraus wird. Der Ansatz ist zumindest – äh – ungewöhnlich. Die Idee Bürger nicht nur an Ideen für Geldausgaben, sondern auch an Einsparungen zu beteiligen finde ich aber nicht so verkehrt.

  3. Stecki

    Der Ansatz ist absolut nicht verkehrt. Ist ja letztlich angewandtes Subsidiaritätsprinzip, ohne Umwege direkt zu helfen.