Bittere Klatsche für Joachim Germer

gepostet von Johan am

Joachim Germer, Kreisfraktionsvorsitzender der Grünen im Stormarner Kreistag ist bekannt für seinen Bart und seine manchmal etwas längeren, aber sehr engagierten Redebeiträge. Nun ist er bei der Listenaufstellung der Grünen im Kreis regelrecht abgemessert worden.

Platz sechs für einen amtierenden Fraktionsvorsitzenden ist schon recht übel. Schließlich ist der Platz alles andere als sicher. Schließlich haben die Grünen bei der letzten Kommunalwahl mit einem Ergebnis von über 10% nicht schlecht abgeschnitten und sich fünf (!!!) Sitze erkämpft. Die als Ziel avisierten 13% müssen die Grünen wohl auch bekommen, wenn Germer weiterhin dabei sein soll.

Vor diesem Hintergrund finde ich sein Zitat laut AZ schon gewagt:

Ich stehe für eine zweite Amtszeit bereit. Wenn aber für die Sache der Parteiarbeit besser ein Jüngerer an der Spitze steht, ist das völlig in Ordnung. Mir ist vor allem wichtig, dass ich weiter im Kreistag bin

Zumal nicht alleine die Frauenquote schuld sein kann, dass er einen schlechten Listenplatz bekommt. Schließlich hätte er, wenn die Grünen hinter ihrem Fraktionsvorsitzenden stehen würden mindestens Listenplatz zwei bekommen müssen. Das sie ganz so aus, als wollte man hier mit Gewalt einen Generationswechsel herbeiführen. Schön ist das nicht, insbesondere, wenn man wie Germer lange Jahre die Fraktion geführt hat.

Auch, wenn die Ahrensburger Zeitung die Frauenquote verantwortlich macht, die Liste der Grünen zeigt deutlich, dass zwei Herren vor ihm platziert wurden: Gerold Rahmann (45, Platz 2) aus Bad Oldesloe und Bankkaufmann Stefan Kehl (56, Platz 4) aus Großhansdorf. Rahmann ist beruflich Leiter des Instituts für ökologischen Landbau in Trenthorst. Da er in dieser Wahlperiode noch nicht mitgearbeitet hat darf man damit rechnen, dass er nicht nur ein Herzensgrüner ist, sondern auch sonst recht qualifiziert sein dürfte, wenn er es schafft fast die komplette derzeitige Fraktion hinter sich zu lassen.

Herrn Kehl mag ich. Er ist ein ruhiger, sachlicher und unideologischer Typ, mit dem man sehr nett ein paar Worte und Sprüche wechseln kann. Leider habe ich keinen Ausschuss mit ihm zusammen, aber vielleicht beim nächsten mal. Listenplatz 4 sollte bei den Grünen sicher sein.

Listenplatz 1 hat bei den Grünen jetzt Frau Rautenberg-Fiehn, finanzpolitische Sprecherin in der Fraktion, die in den letzten Jahren immer deutlicher in Erscheinung getreten ist.

Andrea Vehlow (36) auf Platz 3 ist die zweite Frau auf der Liste und gehört er zum radikalen Teil der Grünen (Kein Wunder, schließlich hat sie an meiner Uni studiert 😉 ). Klaudia Rahmann (46) kenn ich auch noch nicht. Ich bin mal gespannt, was für eine Grüne Fraktion das nach der Wahl wird.

Insgesamt schwanken die Grünen immer ein wenig zwischen Genie und Wahnsinn. Auf der einen Seite leisten sie wertvolle inhaltliche Arbeit und haben viele gute Ideen, auf der anderen Seite sind sie teilweise sehr radikal und lehnen den Haushalt manchmal aus etwas unerfindlichen Gründen ab. Beim letzten Mal sind es wohl im wesentlichen 1000� gewesen, die dazu geführt haben, dass die Grünen nicht mitgestimmt haben, dieses Mal die Haushaltspolitik der Vergangenheit.