Heimat. Aufschwung. Zukunft.

gepostet von Johan am

Das ist der Slogan der CDU zur Kommunalwahl. Besser als der ursprüngliche Slogan-Entwurf „Heimat wählen!“, aber so richtig toll ist der auch nicht, um hier im Hamburger Rand damit in den Wahlkampf zu ziehen. Ahrensburger, Glinder, Oststeinbeker, auch die Tangstedter verstehen sich doch eher als Hamburger, denn als Schleswig-Holsteiner. Sicher, Heimat ist das trotzdem, aber der Begriff ist doch eher was, wenn man nur in den ländlichen Regionen gewählt werden will. Heimat ist wenig kosmopolitisch, wenig städtisch, wenig modern. Die CDU hat in der Regel in den ländlichen Gebieten relativ wenig Probleme, warum also nicht einen Slogan wählen, der auch gerade junge Frauen in den Städten anspricht? Vielleicht sogar in ganzen Sätzen? Vielleicht auch nicht nur aus Phrasen bestehend?

DeineZukunft. Deine Entscheidung.

War der Slogan beim letzten mal, ich fand den nicht schlecht, viele meinen man kann den Wähler nicht duzen, meinetwegen. Dann halt nicht. Aber doch bitte nicht so etwas völlig Überdrehtes. Wie befördern die Kommunen bitte den Aufschwung in nennenswertem Umfang?

Der Slogan ist doof. Da kann mir Landesgeschäftsführer das noch so oft in der Zeitung der Landes-CDU erklären:

Die Werbelinie der CDU Schleswig-Holstein steht unter dem Leitsatz ,,Heimat.
Aufschwung, Zukunft“. Mit dem Begriff Heimat verbinden die Menschen etwas Positives, nämlich den Ort, an dem sie sich zuhause fühlen. Die CDU steht für dieses Heimatgefühl, und zwar nicht nur i n den ländlichen Gemeinden. sondern auch in den großen Städten. Der Aufschwung steht für den Prozess, was in Schleswig-Holstein mit der Übernahme der Mehrheit in den Kommunen 2003
begonnen und mit dem Regierungswechsel im Frühjahr 2005 durch die CDU-geführte Landesregierung unter Ministerpräsident Peter Harry Carstensen fortgesetzt wurde. Mit dem Begriff Zukunft wollen wir den Menschen verdeutlichen, dass dieser Aufschwung nur so anhalten
kann, wenn die.erfolgreiche CDU-Politik in den Kommunen fortgesetzt wird.

Auf Plakaten soll zum Beispiel nachher stehen:

Von Arbeit bis Zukunft.

Soviel können wir für die Arbeit hier in unseren Heimatregionen nicht umsetzen. Obwohl das natürlich eine total tolles Wortspiel ist.

Ne, ich find das als Motto für eine Kommunlwahl total bescheuert. Am Wähler vorbei, am Inhalt vorbei. Ich mag das nicht. Und weil ich sowieso diese Woche so unkonstruktiv und gefrustet bin mach ich mir auch keine Gedanken über Alternativen. Ätsch 😛

Kommentare

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  2. Holger Cordes

    Es gibt ja zum Glück schon so etwas wie eine Zusammenarbeit der Bundesländer SH und HH. Auch die Belange des Hamburger Speckgürtels werden von unserer Landesregierung (parteineutral formuliert) ernst genommen. Der Slogan macht das nicht gerade deutlich.
    Ein Slogon welcher Art und welcher Partei auch immer würde mein Wahlverhalten jedoch wenig beeinflussen.
    Holger
    Elmshorn

  3. Johan

    Naja, das Problem ist doch, dass „der Bürger“ sich selten die Mühe macht öde formulierte Parteiprogramme zu lesen, in denen er zwischen den Zeilen lesen muss, was die Partei denn möchte. Und selbst, wenn ein Programm nett aufbereitet wird (Das kannst DU nicht machen, da geht die Seriösität verloren) wird ein Programm nicht unbedingt gelesen.

    Unter Parteien kursiert nicht ohne Grund der Spruch: „Ein Wahlprogramm hat meist mehr Autoren als Leser“

    Aus diesen Thesen lässt sich schließen (wenn man sie denn für realistisch hält), dass die Wahlentscheidung nicht aufgrund des Programms, sondern aufgrund persönlicher Bekanntschaften, oder der hübscheren Plakate.

    Insofern ist ein schicker Slogan natürlich hilfreich.