Gestritten wird über die Frage werden, ob die Schulen am Heimgarten zu einer Gemeinschaftsschule zusammengefasst werden, oder ob eine Regionalschule gebildet wird. Die Real- und die Hauptschule haben wohl einen Antrag auf Bildung einer Gemeinschaftsschule inzwischen an den Schulausschuss gestellt. Ausgelöst wird die Debatte durch den Schulentwicklungsplan der Stadt Ahrensburg, der inzwischen im Entwurf vorliegt (Leider nicht im Bürgerinformationssystem verfügbar). Die Stadtverwaltung unter Leitung der Bürgermeisterin unterstützt offensichtlich dieses Vorhaben.
Auch die Eltern sind nach Berichtender Ahrensburger Zeitung dafür. Insbesondere soll auch das Gymnasium am Heimgarten in eine Gemeinschaftsschule integriert werden. Hauptargument der Befürworter sind die hohen Anmeldezahlen an der IGS. Regelmäßig müssen hier Schüler abgewiesen werden.
Kein Wunder, ist doch die Förderung einer IGS durch das Land überdurchschnittlich hoch. Etwa 7.200� werden pro Schüler und Jahr hier ausgegeben. Ein Gymnasiast wird mit etwa 6.000� gefördert. Real- und Hauptschüler erhalten noch deutlich weniger. (Habe gerade keine Zeit das Steinbeis-Gutachten durchzusehen, um die exakten Zahlen herauszusuchen…)
Ich glaube, dass die Attraktivität von Gemeinschaftsschulen nach der Einführung massiv sinken wird.
Die Förderung von Schülern soll in Zukunft nichtmehr von der Schulart abhängen. Allerdings ist sich die große Koalition in Kiel hier noch nicht ganz einig, die SPD möchte weiterhin die Gesamtschulen (bald Gemeinschaftsschulen) besonders fördern und so die Beurteilung der Leistung weiter verzerren.
Auch wird dann deutlich werden, was es bedeutet, wenn es innerhalb der Gesamtschule keine Differenzierung nach Leistung geben wird. A, B, C – Kurse werden in der Gemeinschaftsschule weiterhin möglich sein, sollen aber die Ausnahme bilden. Ich habe ernsthafte Probleme zu glauben, dass es auch nur im Ansatz klappt Fünftklässler mit Hauptschul- und Gymnasial – Empfehlung in einer Klasse zu unterrichten. Ich stell mir gerade den Matheunterricht vor. Autsch!
Ich werde diese Diskussion, welches Schulsystem sinnvoll ist aber erstmal nicht mitmachen. Die Politik der Bildungsministerin zuerst die Gemeinschaftsschulverordnung zu veröffentlichen, aber nicht zu sagen, wie die Verordnung für die Alternative aussehen soll ist eine Frechheit. So lange keine Verordnung über die Regionalschule besteht kann sich niemand ernsthaft äußern, ob er für die eine oder andere Schulform an einem bestimmten Ort ist.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell Leute in den Aktionismus verfallen. Ich bin schockiert, wieviele CDU-Politiker (nicht in Ahrensburg, ein Glück) zu Einheitsschullemmingen geworden sind, ohne, dass sie diesem System irgendetwas abgewinnen können…
an einem Austausch mit Ihnen zur Thematik „Regionalschule und Gemeinschaftsschule“ bin ich sehr interessiert. Mich interessieren nicht nur Argumente und Positionen, sondern auch Möglichkeiten und Wege, die zu einvernehmlichen Lösungen führen. Ich werde zunächst versuchen die Situation in Elmshorn ein Stück weit darzustellen. Dann die Position der engagierten Eltern und meine.
Der KJSchA in Elmshorn beschränkt sich auf eine Anhörung der verschiedenen Interessengruppen. Das mag zum einen Sinn machen, weil der Druck von Außen auf den Ausschuss ohnehin schon groß genug ist, und die Einsetzung eines AK sicherlich ähnliche Auswirkungen haben kann wie von Ihnen unter „Wir spielen wünsch Dir was“ dargestellt.
Die Auseinandersetzung hier in Elmshorn ist die, dass von Eltern/Elternvertretern eine zweite Gemeinschaftsschule gewünscht wird. Die Verwaltung hat mit den Schulleitern einen dem entsprechenden Vorschlag erarbeitet, der mit Beschluss der Elmshorner Schulelternbeiräten in einer Sondersitzung von der Schulelternschaft unterstützt wird. Ein Schulleiter einer Realschule hat seine Position wohl inzwischen geändert und bevorzugt eher eine Entwicklung hin zur Regionalschule. Eine zweite Realschule möchte mit Beschluss der Schulkonferenz lieber eigenständige Gemeinschaftsschule sein als der KGSE zu einer großen Gemeinschaftsschule angegliedert zu sein. Wir haben von Elternseite zudem den Eindruck, dass die Mehrheit im KJSchA eine Lösung mit einer Gemeinschaftsschule Vorort favorisieren würde. Soweit hoffe ich die wesentlichen Positionen dargestellt zu haben.
Mich interessiert nun, wie in Ahrensburg die Parteien politische Lösungen erörtert und suchen? Reden Interessengruppen miteinander? Wie und wer kommt zu dem Vorschlag, das Gymnasium am Heimgarten sollte in eine Gemeinschaftsschule mit den umliegenden Schulen integriert werden? Das wäre für Elmshorn schwer zu vermitteln, da die Gymnasien fürs nächste Schuljahr wohl erhebliche Schülerzuwächse haben (+15% wird gesagt).
Als Argumente für die Gemeinschaftsschule sehe ich als wesentlich das gemeinsame Lernen an. Mein erstes Grundschuljahr als Vater wie als Elternvertreter liegt hinter mir. Für mich liegt einer der Vorteile der Grundschule im gemeinsamen Lernen. Einige Kinder unserer Klasse werden besonders durch gemeinsames Lernen motiviert, das sie das Klassenziel erreichen.
Besonders wichtig ist jedoch auch ein guter Kontakt zu den Eltern, damit auch die schwächeren Zuhause wirklich gefördert werden. Die Unterstützung des Elternhauses wird deutlich eingefordert. Das mag auch begründet sein in der kleinen Klassengröße von etwa 20 Kindern je Klasse und bei 4 Klassenzügen damit etwa 320 Schülern auf der Schule. Dies wird sicherlich an den weiterführenden Schulen Aufgrund der Klassengröße schwieriger.
Besonders Kinder mit höherem Leistungsvermögen lernen frühzeitig eigenständiges Arbeiten und Wissen weiterzugeben, indem sie gemeinsam mit allen lernen.
Soweit meine Erfahrungen im ersten Grundschuljahr als Elternteil. Meine Einschätzung vom Leistungsstand her liegen die Kinder schon ein ganzes Stück auseinander. Aber es beteiligen sich alle am Unterricht. Ich weiß nicht einzuschätzen, bei welcher Spreizung es grenzwertig wird. Aber vielleicht bin ich nach der Klassenkonferenz schlauer.
Die Verhältnisse an den weiterführenden Schulen sind ganz anders. Eine Gemeinschaftsschule wird keine weiterführende Grundschule sein, das ist klar. In der Diskussion unter uns Eltern hat auch keine Rolle gespielt, dass es das Gerücht gab, dass die Gemeinschaftsschulen vielleicht besser ausgestattet werden könnten. Die Kriterien, die zur Zulassung zu bestimmten Abschlüssen führen sind ebenso bekannt und nicht ohne. Ebenso werden alle Schulabschlüsse per Zentralabschluß in gewissem Maße vergleichbar sein.
Wir erhoffen uns an der Gemeinschaftsschule für die Entwicklung unserer Kinder Vorteile. Die Weichenstellung für einen Abschluss erfolgt später. An der KGSE macht ein erheblicher Anteil an Grundschülern ohne Gymnasialempfehlung das Abitur (20% der Abiturienten wird gesagt).
Es besucht hoffentlich ein buntes Gemenge von Kindern diesen Schultyp, sowohl vielfältig an Begabungen als auch verschiedener Kulturen. Viele Spannungen in unserer Gesellschaft entstehen, weil verschieden Menschgruppen nichts mehr miteinander zu tun haben, zu wenig voneinander wissen. Die große Differenzierung nach der Grundschule tut unserer Gesellschaft denke ich nicht gut. Gemeinsames Lernen, spätere Differenzierung und Gemeinschaft sind für mich die wesentlichen Argumente für die Gemeinschaftsschule. Ein hohes Mass an Eigeninitiative ist dort denke ich jedoch von Kindern gefordert.
Die Regionalschule bietet ebenso gemeinsames Lernen und dann Diffenzierung nach der Orientierungsstufe. Das finde ich gut. So etwas wie eine Gemeinschaftsschule light, um bei Ihrem Begriff zu bleiben, ist möglich. Die Strukturen und Ziele dieses Schultyps sind für Kinder denke ich deutlicher zu erfassen. Es wird sicherlich viele Kinder geben, die das gut für sich nutzen können, die da deutliche Vorteile von diesem Schultyp haben und ihre volle Leistungsfähigkeit besser in der Regionalschule entwickeln. Ich hoffe sehr, das die Grundschulen es leisten können, den Eltern dem entsprechend beratend zur Seite zu stehen.
Das Gymnasium (Lehrer wie Schüler) wird mit G8 und der Profiloberstufe bei bislang wohl nicht oder wenig „entrümpeltem“ Lehrplan viel leisen müssen. Vielleicht deshalb eine G9 Gemeinschaftsschule aus einem der zwei Gymnasium in Elmshorn machen? Wie werden sich die Schülerzahlen an den Gymnasien weiter entwickeln?
Weitere Fragezeichen sind für mich: Muss die Lehrerbesoldung weiterhin so erheblich differenziert werden? Ist der Schulleiter der „neuen Schulformen“ nicht besser durch den Schulleiterwahlausschuss zu besetzen als automatisch nach „Dienstgrad“? Kriegen die Schulen diese massiven Veränderungen wirklich gewuppt? Da soll zusammen wachsen, was jahrelang nicht gut aufeinander zu sprechen war? Bei der Anhörung der Schülervertreter haben da wohl auch welche den Mut gehabt, zu sagen, was sie von „den anderen“ halten. Ob es nächste Woche Lehrervertreter gibt, die da kein Blatt vor den Mund nehmen? Nur wenn Dinge offen benannt werden, können wir alle daran arbeiten.
Ich freue mich auf Ihre Antwort, in welcher Form und wie kurz auch immer, gerne auch per Du. Es eilt nicht. Ich werde die Tage mal auf den Seiten der Stadt Ahrensburg und darüber hinaus forschen, was ich zu der Thematik so finde. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Hausmann mit nach den Sommerferien zwei Grundschulkindern so schnell (Einstieg im Sep.06)in Richtung 20 Stundenwoche als Elternvertreter komme. Kurz zu meiner Person. Ich bin Jahrgang 64 und gebürtig aus Quickborn. Im Landkreis Ludwigsburg war ich einige Jahre im ADFC aktiv und in Kropp hat mir 2 Jahre die Elternarbeit in der KITA Spaß gemacht. Wir fahren gern Rad und Bahn, sind gern draußen und hoffen auf eine positive Entwicklung unseres Stadtteils Hainholz mit der Sanierung der Mehrfamilienhäser.
Schöne Grüße nach Ahrensburg und ein erholsames Wochenende.
Hallo Holger (Wer so fleißig schreibt wird gern geduzt),
ich werde versuchen ein paar Deiner Fragen zu beantworten:
Mich interessiert nun, wie in Ahrensburg die Parteien politische Lösungen erörtert und suchen? Reden Interessengruppen miteinander? Wie und wer kommt zu dem Vorschlag, das Gymnasium am Heimgarten sollte in eine Gemeinschaftsschule mit den umliegenden Schulen integriert werden? Das wäre für Elmshorn schwer zu vermitteln, da die Gymnasien fürs nächste Schuljahr wohl erhebliche Schülerzuwächse haben (+15% wird gesagt).
Nun, wir stehen am Anfang der Debatte. Ich glaube zur Zeit nicht, dass die Parteien in dieser Frage ein Interesse haben einen Streit vom Zaun zu brechen. Im Kreis könnte das eventuell aufgrund der handelnden Personen etwas anders aussehen. Es gibt einen Entwurf der Verwaltung für die Schulentwicklungsplanung, der jetzt in die Diskussion geht. Ich gehe nicht davon, dass die am 05.07.2007 beschlossen wird. Die Eltern haben am Montag, parallel zur Stadtverordnetenversammlung eine Informationsveranstaltung gehabt. Leider konnte hier noch kein Dialog zwischen Eltern und Politik stattfinden. Der Presse ist allerdings zu entnehmen, dass es noch viele Unklarheiten auf allen Seiten gibt. Dennoch sind die Sympathien der Eltern zur Zeit offensichtlich auf der Seite der Gemeinschaftsschule. Allerdings gibt es auf vielen Seiten Gespräche. Wir als CDU werden auch demnächst mit den Elternvertretern das Gespräch suchen.
Was die Integration des Gymnasiums angeht: Woher der Vorschlag genau kam kann ich zurzeit nicht orten. In einem Artikel habe ich aber eine interessante, mir neue Argumentation des Ministeriums gelesen, die ich einmal prüfen muss:
Schulen, die in einem Gebäude untergebracht sind, müssen nach dem neuen Schulgesetz organisatorisch verbunden sein, nur in Ausnahmefällen könne davon abgesehen werden – „und eine organisatorische Verbindung von Gemeinschaftsschule und Gymnasium ist nicht möglich“
Auch die Größe des Gymnasiums könnte eventuell Probleme darstellen. Von Seiten des Gymnasiums gibt es aber deutliche Äußerungen Gymnasium zu bleiben. Ich kann das nur unterstützen. Die Anmeldesituation an den Gymnasien (landesweit 20%+) spricht ein deutliches Signal.
In der Diskussion unter uns Eltern hat auch keine Rolle gespielt, dass es das Gerücht gab, dass die Gemeinschaftsschulen vielleicht besser ausgestattet werden könnten.
Mein aktueller Informationsstand hierzu: Über die Lehrervergütung und Stundenleistung wurde Einigung erzielt. Was die Anzahl der Lehrerstunden pro Schulart geht werden die einzelnen Punkte dazu (Klassenteiler, etc.) am 08.August im Koalitionsausschuss beraten werden, da derzeit offensichtlich keine Einigung erzielt werden kann�
Gemeinsames Lernen, spätere Differenzierung und Gemeinschaft sind für mich die wesentlichen Argumente für die Gemeinschaftsschule. Ein hohes Mass an Eigeninitiative ist dort denke ich jedoch von Kindern gefordert.
Ich bin hier anderer Überzeugung. Wenn ich überlege, wie krass teilweise schon die Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse waren und wie sehr die Lehrer damit zu kämpfen hatten in einer 20er Klasse die langsamen besonders zu fördern und gleichzeitig zu versuchen die schnellen nicht zu langweilen war beeindruckend. Ich glaube nicht, dass es den Schülern gut tut undifferenziert unterrichtet zu werden. Es gibt unterschiedliche Begabungen, denen man meiner Überzeugung nach am Besten durch ein differenziertes System entgegenkommt. Was die Gemeinschaft angeht: Ich bin immer dagegen gewesen soziale oder politische Entwicklungen über die Schule bekämpfen zu wollen. Nur weil einige Jugendliche sich wie unleased missiles durch die Gesellschaft bewegen können wir uns doch nicht anmaßen daraus Ableitungen für das Schulsystem zu treffen, oder? Hier sind viel eher Sportvereine, Eltern und Jugendzentren gefordert. Was die Eigeninitiative angeht liegts Du sicherlich richtig. Ich weiß nicht, ob jedes Kind in der Lage ist diese Initiative selbst aufzubauen. Hier wird es weiterhin stark von der Initiative der Eltern abhängen. Das ist schade, ich glaube aber auch, dass man in homogenen Gruppen auf solche Einflüsse eher eingehen kann. In heterogenen Gruppen werden diese Faktoren glaube ich noch stärker ins Gewicht fallen.
[Die Regionalschule�] Die Strukturen und Ziele dieses Schultyps sind für Kinder denke ich deutlicher zu erfassen. Es wird sicherlich viele Kinder geben, die das gut für sich nutzen können, die da deutliche Vorteile von diesem Schultyp haben und ihre volle Leistungsfähigkeit besser in der Regionalschule entwickeln. Ich hoffe sehr, das die Grundschulen es leisten können, den Eltern dem entsprechend beratend zur Seite zu stehen.
Das ist sehr richtig. Ich glaube man macht einen Fehler, wenn man Kindern nicht die Spielregeln erklärt. Und die sind an der Regionalschule deutlicher zu erkennen als an einer Schule ohne Differenzierung, ohne Noten, ohne Sitzenbleiben. Wie soll ein Kind denn bei solchen Bedingungen lernen sein eigenes Potenzial einzuschätzen? Wie soll es Schwächen erkennen? Wie einen Anreiz haben besser zu werden? Gut okay, der letzte Punkt hat bei mir auch nicht richtig hingehauen 😉
Das Gymnasium (Lehrer wie Schüler) wird mit G8 und der Profiloberstufe bei bislang wohl nicht oder wenig �entrümpeltem� Lehrplan viel leisen müssen. Vielleicht deshalb eine G9 Gemeinschaftsschule aus einem der zwei Gymnasium in Elmshorn machen? Wie werden sich die Schülerzahlen an den Gymnasien weiter entwickeln?
Ich glaube man darf die Gymnasien nicht unterschätzen. Meiner Meinung nach ist bei vielen Schulen und Schülern einiges Potenzial nach oben, dass noch nicht wirklich abgerufen wird, weil die Notwendigkeit nicht besteht.
Auch die weiteren Fragen sind wirklich interessant. Bei der Besoldung wird eine Vereinfachung zu erwarten sein. Was die Zusammenarbeit angeht: Ich glaube das wird im Alltag sehr schnell wachsen. Und was die Schulleiter angeht: Ich glaube das ist die einzige Möglichkeit ein krasses Stühlerücken in den nächsten zwei Jahren zu vermeiden, dass mit viel Aufwand und Kosten verbunden wäre. Auf lange Zeit ist ja der Schulleiterwahlausschuss wieder zuständig�
Ja, so ist das mit den Ehrenämter. Das geht deutlich schneller als man denkt. Wer bereit ist sich für andere zu engagieren erhält in der Regel auch schnell Verantwortung�
Holger Cordes
Vielen Dank, Johan, für Deine ausführliche Antwort. In einigen Punkten bist Du anderen Meinung. Was mir dadurch deutlich geworden ist, will ich hier ergänzen.
Zum einen kann es natürlich nicht sinnvoll sein eine Gemeinschaftsschule umzusetzen, weil diese Schulform vielleicht gesellschaftlich integrativ wirkt. Das kann höchstens ein Nebeneffekt sein. Ich habe das zu sehr betont.
Es wird sicherlich schwierig, an einer Gemeinschaftsschule allen Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Ich denke auch die sehr guten Schüler können da an Führungsqualitäten und anderen Kompetenzbereichen reifen. Eigenständigkeit und Eigenverantwortung sind gefragt. Haben die Schüler der ersten Klasse ihr Leistungspensum für die Stunde geschafft, holen sie sich ungefragt Zusatzaufgaben. Weiter reicht mein Erfahrungshorizont nicht. Meine Hirnmasse gibt mir keine Erinnerungen an meine GS-Zeit heraus.
Mir ist allerdings an unserer Klasse aufgefallen, dass besonders Rückstände in der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund (60-70% Anteil) schwer auf zu holen sind. Sprachförderung im Vorlauf zur Schule ist unbedingt erforderlich. Es kann zum Zurücksetzen des einen oder anderen zum Schulhalbjahr der 2. Klasse führen. Die Mehrheit der Kinder findet jedoch Gute Förderung und Unterstützung im Elternhaus, sodass viele auch gut und sehr gut dabei sind. Die Motivation ist hoch. Die Spreizung im Leistungsstand über die gesamte Klasse betrachtet beträgt aber schon mehr als ein viertel eines Schuljahres (Tendenz Richtung halbes Schuljahr).
Dann wäre zunächst doch auch interessant den jetzigen Zustand festzustellen. Mit welchen Schulempfehlungen der Grundschule melden sich die Schüler an der IGS in Ahrensburg an und welche Abschlüsse werden in welcher Qualität erreicht. Zusätzlich vielleicht noch eine Überlegung zur Qualität über die Schulzeit hinweg. Wie viele Schüler bleiben sitzen oder erreichen einen höheren Abschluss als von der Grundschule als Schulart vorgeschlagen. Wie viel Leistungsspreizung mir Binnendifferenzierung und anderen Methoden zu bewältigen ist, sollte der Lehrkörper und die Schüler der IGS darstellen können. Von Seiten der Schüler der KGSE hat sich in der Anhörung im KJSchA niemand negativ geäußert. Jemand aus der FDP der Kreises Pinneberg hat wohl an der KGSE gearbeitet und war in der Presse (EN) mit einer sehr negativen Äußerung vertreten.
Bei den Anmeldungen zur KGSE in Elmshorn waren für das kommende Schuljahr noch Plätze für gymnasial empfohlene Grundschüler frei. Die haben sich wohl auch lieber direkt am Gymnasium angemeldet. Wobei ich jetzt nicht weiß, wie die Anmeldezahlen in den Vorjahren waren und ob sich die Darstellung der Schule nach außen bereits verändert hat. Schließlich herrscht allgemeine Verunsicherung in Schleswig-Holstein aufgrund des neuen Schulgesetzes und den immer noch bestehenden Unklarheiten. Zu den Anmeldezahlen an den Gymnasien forsche ich noch. Da wurden auch Schüler auf das anmeldeschwächere Gymnasium „verschoben“. Ob die Anmeldezuwächse an Gymnasien durch einen Ausspruch wie „Gymnasium, da weiß ich was ich hab“ zu erklären sind?
Weiterhin möchte ich Dir zustimmen, was das Leistungspotential in Bezug auf G8 angeht. Es gibt einfach keine andere logische Erklärung für ein mehr als durchschnittlich gutes Abschneiden in der IGLU-Studie (ob die zweite IGLU das bestätigt?) und den weit unterdurchschnittlichem Ergebnis vom PISA Vergleich. In der Sek. I muss einfach noch viel Leistungspotential stecken. Das bleibt da irgendwo auf der Strecke.
Ob so schnell zusammenwächst, was dann organisatorisch zusammen gehört? Vielleicht zeigt sich auf der Anhörung der Lehrervertreter nächste Woche da mehr.
Mit der Schulleiterwahl für die neuen Schulformen in vollem Umfang ist das Quatsch. Das sehe ich vom Aufwand her ein. Mir gefällt nur die Festlegung durch den Dienstrang nicht. Wäre da für neue Regional- und Gemeinschaftsschulen eine Wahl durch ein Gremium wie einen Schulleiterwahlausschuß nicht sinnvoll? Aber vielleicht schürt das auch unnötige Rivalitäten. Schließlich sollen die letztendlich doch zusammenarbeiten. Ich denke, Du hast recht. Die Schulleiter von Haupt- und Realschule werden sich schon einig. Schließlich muss das ganze Kollegium sich neu organisieren.
Dir jetzt erstmal ein schönes Wochenende. Viel Spaß bei Deinen Unternehmungen.