Bismarck #3
gepostet von Johan am
zu: weltweite Suchaktion nach Carl-Eduard von Bismarck
zu: Zum Repräsentieren braucht es Präsenz lieber Calle
Die FAZ schreibt heute:
Weniger amüsiert reagierte der Kreisverband der Jungen Union und forderte Bismarcks Rücktritt. Prompt gab es eine Erklärung aus Friedrichsruh, in der zuerst von gesundheitlichen Schwierigkeiten die Rede ist, dann aber zum Gegenangriff übergegangen wird: Hinter allem stecke doch nur Klaus Schlie[…]Der neide ihm, Bismarck, das Mandat und habe schon 2005 in den Bundestag gewollt.
Mal ganz ehrlich,bevor ich mich von Klaus Schlie belabern lasse muss schon einiges passieren. Es ist auch eine beeindruckende Leistung von Klaus Schlie, Vorsitzender der CDU im Herzogtum-Lauenburg die Junge Union in Stormarn und weite Teile der CDU zu instrumentalisieren und seine eigenen Leute zur Zurückhaltung zu bewegen. Ein Meisterstück.
Aber im Ernst, ich bin von der Presseerklärung der Jungen Union Herzogtum-Lauenburg schon etwas enttäuscht. In der Presse (hab sie leider nicht online gefunden, sondern nur per Mail) heißt es:
[…] meint Gisela Siedenschnur, JU-Vorsitzende und weiter: �Auf dem innerparteilichen Weg haben die unterschiedlichen Bemühungen von Bismarck zur ordentlichen Mandatsausfüllung zu motivieren leider nicht gefruchtet. Darüber ist die JU sehr enttäuscht.�
�Daher sind Rücktrittforderungen aus Teilen der JU und CDU sehr gut nachvollziehbar� kommentiert Kai Steffens, stellvertretender JU-Kreisvorsitzende, die aktuelle Lage. �Es muss aber berücksichtigt werden, dass es sich um ein vom Grundgesetz abgesichertes freies Mandat handelt und somit ein sehr hohes Gut ist� gibt Steffens zu bedenken.
Hey Kai, Hey Gisela, ich find das ein bisschen schwach. Enttäuscht waren wir von seinem Wahlkampf. Jetzt bin ich einfach wütend und das geht den Meisten so, die sich im Wahlkampf den unteren Rücken für Calle aufgerissen haben. Darum sind die Rücktrittsforderungen nicht nur berechtigt sondern höchste Eisenbahn. Und das mit dem freien Mandat ist sicher richtig, aber noch lange kein Recht auf ein „Ich-Schaukel-in-der-Hängematte-und-lese-ein-schönes-Buch“-Mandat. Außerdem befreit es nicht von der Verantwortung gegenüber dem Souverän. Und auf die hinzuweisen mit deutlichen Worten und Calle zum Nachdenken anzuregen ist das mindeste.
Glücklicherweise formuliert der Ortsverband Geesthacht der Jungen Union Herzogtum-Lauenburg ein wenig schärfer:
Vorsitzender Christoph Bähnk (17) hält Bismarck mittlerweile für untragbar und fordert dessen Rücktritt. �Bereits beim Bundestagswahlkampf verschwand Bismarck wochenlang von der Bildfläche�, sagt Bähnk. �Ein Bundestagsabgeordneter, der mehr in der Boulevardpresse vertreten ist, als in seinem Wahlkreis und im Bundestag, ist untragbar.�
Dazu an dieser Stelle einer meiner Lieblingssprüche wegen des Passen’s von Faust und Auge: „Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuchlos und leicht zu entfernen.“
Zum Glück gibt es noch genügend andere, die es besser machen…